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Arbeitsplatz mit Bergpanorama

"Wir hatten eine super Aussicht auf die Berge", erinnert sich Christina Hartl. Auf dieser Baustelle hat sie mit ihrem Team eine Dachschalung angebracht.

Die angehende Zimmerin Christina Hartl (17) kommt immer noch ins Schwärmen, wenn sie an die Baustelle während ihres Pflichtpraktikums denkt: „Auf dem Dach hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Wir hatten eine super Aussicht auf die Berge und konnten über alles drüber schauen. Und von oben hat man die Wärme von der Sonne gespürt.“

Sie absolviert aktuell ihr Berufsgrundschuljahr (BGJ) an der Berufsschule Traunstein, währenddessen ist ein vierwöchiges Pflichtpraktikum vorgesehen. Die ersten zwei Wochen hat Christina Hartl bereits um die Osterferien in der Zimmerei ihres Vaters in Palling absolviert. Dort beginnt sie im kommenden September auch ihre Ausbildung.

Gut abgesichert auf dem Dach

Während des Praktikums gab es viel zu tun: „Wir haben zum Beispiel eine Schalung auf einem Dach angebracht“, die Holzbretter dienen als Unterkonstruktion für die Dachziegel: „Das war recht aufwändig und wir hatten eine Dachneigung von 55 Grad, das war schon recht steil. Da muss man schauen, dass man sein Gewicht auf die Fersen verlagert, um nicht nach vorne zu fallen.“

Aber Christina Hartl hatte keine Angst, denn: „Um das Haus herum war ein Gerüst aufgebaut und wir hatten ein Fangnetz, in das wir reinfallen hätten können.“ Ein weiteres Projekt während des Praktikums: „Wir haben aus einer Riesen-Wohnung zwei gemacht und dafür zum Beispiel Wände gezogen.“

"Für mich ist es noch schöner, wenn ich auf der Baustelle draußen bin!“

Mittlerweile ist sie wieder zurück an der Berufsschule – dort ging es zum Beispiel um den Treppenbau: „Wir haben uns mit der Schrittmaßregel, Auftritt und der Steigung auseinandergesetzt und gelernt, aus welchen Holzarten man eine Treppe herstellen kann. Das sind zum Beispiel Kiefer, Buche, Eiche und Lärche.“

Zwar macht Christina Hartl das Lernen in der Berufsschule Spaß, aber: „Für mich ist es noch schöner, wenn ich auf der Baustelle die ganze Zeit draußen bin!“

Das ist auch einer der Gründe, warum sie sich für eine Zimmerer-Ausbildung entschieden hat. Sie erzählt: „Nach der Ausbildung möchte ich Bauingenieurin werden. Mathematik hat mir in der Schule schon viel Spaß gemacht.“

Zimmerer/Zimmerinnen müssen heute keine Muskelpakete mehr sein

Als sie ihren Freundinnen in der Realschule von ihrem Berufswunsch Zimmerin erzählte, waren sie begeistert: „Eine hat sogar gemeint: Cool, dann kannst du später mal mein Haus bauen.“

Christina Hartls Mutter war zunächst skeptisch, ob ihre zierliche Tochter die schwere Arbeit auf der Baustelle schafft. Aber die angehende Zimmerin erzählt: „Letztens war mir ein großer Sparren zu schwer und dann habe ich ihn einfach mit einem Kollegen getragen.“ Heutzutage müssen Zimmerer/Zimmerinnen eben keine Muskelpakete mehr sein, sondern brauchen Verstand und Köpfchen.

Einblick in den Praxis-Unterricht mit Fachlehrer Andreas Mihu: Christina Hartl montiert Ortgang- bzw. Windbretter, die den Sparren vor Verwitterung schützen und verhindern, dass die Dacheindeckung vom Wind verrissen wird. 

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